Heizen mit Holz – das müssen Sie beachten!

Heiz-Fehler Nummer 1: Nasses Holz!
Stefan Bolln, Schornsteinfegermeister aus Barmstedt in Schleswig-Holstein, spricht aus Erfahrung: „Der Fehler, der beim Heizen mit Holz am häufigsten gemacht wird, ist das Verwenden von zu nassem Holz. Um zu verstehen, warum das so ist, muss man zuerst einmal wissen, dass Holz selbst gar nicht brennt, sondern beim Anzünden Gase freigesetzt werden, die sich mit dem Sauerstoff verbinden. Dieses Gas-Sauerstoff Gemisch brennt und setzt die von uns gewünschte Wärme-Energie frei.
Nasses Holz hat nicht nur einen schlechten Heizwert, sondern es ist zudem auch regelrecht giftig!
Ist das Holz zu nass, dauert dieser Verbrennungsvorgang zu lange. Ein hoher Energieverlust ist die Folge und es werden erheblich mehr Schadstoffe freigesetzt. Ganz einfach daran zu merken, dass sich ein feuchter, leicht glänzender Teer-Ruß absetzt und es regelrecht stinkt. Auch die freigesetzte Menge an Feinstaub steigt exponentiell an. Giftstoffe, die je nach Ofenmodell, direkt in Ihre Wohnung gelangen."
Heiz-Fehler Nummer 2: Zu wenig Luft!
„Ist die Scheibe an Ihrem Kamin schwarz und schmierig sollten Sie die Holzfeuchte mit einem entsprechenden Gerät messen und Ihr Kaminholz ggf. vor dem Verheizen noch eine Zeitlang im Wohnraum trocknen lassen. Zeigt das Holzfeuchtemessgerät einen Wert von unter 20 % an, liegt es wahrscheinlich an zu wenig Luft. Denn ohne Sauerstoffzufuhr keine Verbrennung.“
Tipp für Wärmespeicheröfen: Grundöfen gelten als sehr effizient. Die Art und Weise, wie ein Grundofen befeuert wird, unterscheidet sich allerdings deutlich von einem normalen Kamin. Grundofen-Besitzer scheitern häufig an einer Kombination aus zu viel Holz und zu wenig Luft.
Ist die Scheibe Ihrer Ofenklappe schwarz, sollten Sie es mit weniger Holzscheiten probieren und zuerst einmal an der Luftzufuhr arbeiten. Generell sollte zu Beginn, also in der ersten Phase der Holzverbrennung, die Lüftungsklappe an Ihrem Grundofen immer vollständig geöffnet sein. Selbst in der zweiten Phase der Holzverbrennung, der sogenannten „Entgasung“, in der bereits Temperaturen bis zu 600 Grad Celsius erreicht werden, wird noch reichlich Sauerstoff benötigt. Die Drosselung der Luftzufuhr sollte also nicht zu früh erfolgen.
Sie haben weitere Fragen oder bringen Ihren Ofen einfach nicht "zum Laufen"? Dann wenden Sie sich bitte an Ihren zuständigen Schornsteinfeger!
Ihr Schornsteinfeger ist als Sicherheits-, Umwelt- und Energie-Experte Ihr Ansprechpartner rund ums Haus: So gehen Schornsteinfeger zwar immer noch aufs Dach und schwingen die Kugel wie vor mehreren Hundert Jahren, aber sie sind heutzutage eben auch Energie- und Brandschutzberater in persona.
Sie wissen nicht, welcher Schornsteinfeger für Sie zuständig ist? Kein Problem! Geben Sie einfach Ihren Wohnort und Ihre Straße im bundesweiten Schornsteinfeger Portal ein!
